Sinn und Ziel der Korporation Internationaler Danträger (KID) ist die Vereinigung aller internationalen, fachkompetenten Jiu Jitsu Lehrer, die diese Kampfkunst im Sinne der Gründungsmitglieder pflegen und die technischen als auch geistigen Werte gemäß dem japanischen Ehrenkodex
Bushido vermitteln wollen und können.
Wie es seit Jahrzehnten gute Tradition ist, fand das KID-Seminar wieder zu Beginn des neuen Jahres, diesmal vom 17. bis 19. Januar 2025, im Sport- und Seminarcenter Radevormwald statt. Der Januar zeigte sich bei der Anreise der Mitglieder der KID, die aus allen Teilen der Bundesrepublik zum Seminar kamen, von seiner winterlichen Seite mit reichlich Nebel in der Luft und Glätte auf den Straßen.
Noch bevor man sich am Freitagabend zum Abendessen traf, hatte man es sich im Sportzentrum gemütlich gemacht und das eine oder andere gute Gespräch führen können.
Als erster Punkt stand für die KID-Mitglieder die Jahreshauptversammlung auf dem Programm. In diesem Rahmen wurden auch Mitglieder der KID für ihre langjährige aktive Mitarbeit geehrt. Mit guter Stimmung – also als Kontrapunkt zum Wetter – und zahlreichen fachsportlichen und privaten Themen wurde der Freitag dann gemütlich und spät; schließlich hatte man sich in der aus den vergangenen Jahren bekannten guten Atmosphäre noch viel zu erzählen.
Am Samstagmorgen ging es dann nach dem Frühstück in den ebenfalls seit Jahren bekannten Tagungsraum Atlanta, wo zunächst die Themen vom Vorjahr und deren Umsetzung besprochen wurden. Für den Deutschen Jiu Jitsu Bund ist die KID auch deswegen relevant, weil sie dem DJJB übergeordnet ist und aus dieser in fachsportlicher Hinsicht richtungsweisende Anweisungen einfließen.
Der Vorsitzende von KID/DJJB, Denis Heinrich (4. Dan Jiu Jitsu), präsentierte einen kompakten Rückblick auf die wichtigen Themen des vergangenen Jahres und einen Überblick über die für dieses Jahr relevanten Seminarthemen: Zunächst erfolgten die Berichte der Referenten der jeweiligen Ausschüsse (Lehr- und Prüfungswesen, Gleichstellung und Prävention, Kinder und Jugend, Mitglieder, Wettkampf, Digitalisierung, Öffentlichkeitsarbeit, Material und technisches Gremium) über ihre Tätigkeit und die erzielten guten Fortschritte und Ergebnisse auch mit Blick auf die 12. Deutschen Meisterschaften des DJJB im Jiu Jitsu vom 4./5. Mai 2024 in Otterbach (RP) und die 29. Internationalen Meisterschaften der United Nations of Ju Jitsu (UNJJ) vom 4. bis 7. Oktober 2024, die ebenfalls in Otterbach stattfanden und erneut vom Zen-Bogyo-Do Otterbach und seinem Cheflehrer Harald Westrich (7. Dan Jiu Jitsu) ausgerichtet wurden.
Dem Ausrichter und seinem Verein gebührt ein besonderer Dank, da sie im Jahr 2024 nach der Absage Ungarns kurzfristig mit großem Erfolg die Ausrichtung der 29. Internationalen Meisterschaften der UNJJ übernommen haben. Einen weiteren Termin in Otterbach kann man sich schon jetzt vormerken: Am Wochenende vom 8./9. März 2025 richtet der Zen-Bogyo-Do Otterbach den 32. Internationalen Jiu Jitsu Lehrgang aus.
Mit diesem Schwung im Rücken soll es dann auch weitergehen und die UNJJ darf sich im nächsten Jahr auf ein besonderes Jubiläum freuen, denn die 30. Internationalen Meisterschaften der UNJJ werden voraussichtlich im Oktober 2026 auf Sizilien (Italien) und im Jahre 2028 im Vereinigten Königreich (UK) stattfinden.
Im vergangenen Jahr erreichte die KID auch eine traurige Nachricht. Am 11. Dezember 2024 ist Hanshi Shōchi Jhonny Bernaschewice, der weit über Graduierungen hinaus Budo gelebt und verkörpert hat, verstorben. Er war der KID und ihren Mitgliedern über Jahrzehnte hinweg als bedeutender internationaler Großmeister bekannt und mit der KID eng verbunden. Jhonny Bernaschewice wird uns mit seiner einzigartigen Persönlichkeit und seinem überragenden Budo in Erinnerung bleiben. Die Mitglieder der KID fanden im Rahmen einer Gedenkminute Zeit und Raum, um seiner zu gedenken.
Das Mittagessen bildete eine kurze Unterbrechung im Tagesablauf, und bald saß die KID wieder vollständig im Tagungsraum Atlanta, der mit seinem Namen der KID und der ihr innewohnenden Idee des Internationalen seit langer Zeit Raum gibt. In diesem Jahr war als Referent Dr. phil. Jörg M. Wolters (7. Dan Kempo, 7. Dan Karate-Do) eingeladen worden. Er gab zunächst eine theoretische Einleitung und skizzierte sodann seinen sportlichen und beruflichen Lebenslauf: Im Mittelpunkt seiner vielfältigen und variationsreichen Ausführungen standen die Themen Budo und Bushido, mit denen er alle in seinen Bann ziehen konnte. Es lag sicherlich auch daran, dass ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit den fokussierten Themen unter den Anwesenden vorherrschte. Schließlich, so die einhellige Meinung, steht im Bereich der Budo-Künste, zu denen auch das Jiu Jitsu gehört, der Primat der Bewegung – auch im geistigen Sinne – im Vordergrund.
Nach dem Abendessen traf man sich im Gi, um der Vereidigung von Jana Rödler aus Otterbach beiwohnen zu können. Ihr Pate des vergangenen Jahres, Achim Wiemer, 4. Dan, vom Kishido TV-Hochstetten, hatte zuvor berichtet, dass er mit ihr ein konstruktives Probejahr hatte und sie sich sehr gut in die gemeinsam festgelegten Vorhaben eingebracht hatte. Wir heißen Jana herzlich im Kreise der KID willkommen.
Die Dual-Bar war dann, wie am Abend zuvor, wieder der Ort, wo die Eindrücke des Tages im Gruppenabend besprochen und eingeordnet wurden.
Am Sonntag führte der Gastreferent seine Ausführungen zum Thema Budopädagogik fort. Wie herausfordernd die gedankliche Auseinandersetzung mit der Budopädagogik sein kann, erfuhren die KID-Teilnehmer an diesem Sonntag auf besondere Art und Weise, denn Körper, Geist und Seele bilden auch im Budo und in der Budopädagogik eine untrennbare Einheit. Der Referent traf bei seinen Ausführungen auf eine breite Zustimmung, denn in der KID und im DJJB stehen Disziplin, Haltung und Charakterschulung hoch im Kurs. Auch der Gedanke des Vorbild-Seins und das grundsätzliche Streben nach Perfektion sind hiermit eingeschlossen. Insofern ist es immer hilfreich, Impulse von außen zu bekommen, damit die Besinnung auf eigene Werte und der eigene Weg zeitlebens niemals zum Stillstand kommen. Das alljährliche KID-Seminar ist ein essenzieller Baustein ganzheitlicher Bildung für die KID und den DJJB: Es hilft dem Individuum und der Gemeinschaft, zielgerichtet an sich zu arbeiten, sich immer wieder aufs Neue auszurichten und sich hierbei des Wertvollen der Vergangenheit zu vergegenwärtigen und somit den Weg in die Zukunft nachhaltig zu gestalten.
Körperliche und geistige Anstrengungen zeigen dem Menschen immer wieder, dass man aus Materie besteht, die in regelmäßigen Abständen ergänzt werden muss, also freuten sich alle auf das abschließende gemeinsame Mittagessen, nach dem alle Teilnehmer wieder mit vielen neuen Ideen und der Gewissheit, etwas Bleibendes für die KID und das Jiu Jitsu getan und gelernt zu haben, nach Hause fuhren, wo dann in den Heimatdojos des DJJB die neu erlernten Impulse zum Wohle der Mitglieder des DJJB umgesetzt werden. Konfuzius sagt: "Bildung soll allen zugänglich sein. Man darf keine Standesunterschiede machen."
Die Lehrer in der KID bilden eine Gemeinschaft von Meistern, die – wie Hans-Gert Niederstein es treffend formulierte – die Erhaltung der guten Lehre in Form eines Kreislaufs garantieren und verantworten müssen. Diese Lehre kennt Menschen, die sich als Anfänger, Fortgeschrittene, Meister und Großmeister innerhalb der Gemeinschaft der Übenden aufhalten, aber sie kennt keinen Anfang und kein Ende – wie es mit dem Kreis im Kreis (im Abzeichen von KID und DJJB) symbolisiert wird.
Wir freuen uns schon auf das nächste KID-Seminar...
Wie es seit Jahrzehnten gute Tradition ist, fand das KID-Seminar wieder zu Beginn des neuen Jahres, diesmal vom 17. bis 19. Januar 2025, im Sport- und Seminarcenter Radevormwald statt. Der Januar zeigte sich bei der Anreise der Mitglieder der KID, die aus allen Teilen der Bundesrepublik zum Seminar kamen, von seiner winterlichen Seite mit reichlich Nebel in der Luft und Glätte auf den Straßen.
Noch bevor man sich am Freitagabend zum Abendessen traf, hatte man es sich im Sportzentrum gemütlich gemacht und das eine oder andere gute Gespräch führen können.
Als erster Punkt stand für die KID-Mitglieder die Jahreshauptversammlung auf dem Programm. In diesem Rahmen wurden auch Mitglieder der KID für ihre langjährige aktive Mitarbeit geehrt. Mit guter Stimmung – also als Kontrapunkt zum Wetter – und zahlreichen fachsportlichen und privaten Themen wurde der Freitag dann gemütlich und spät; schließlich hatte man sich in der aus den vergangenen Jahren bekannten guten Atmosphäre noch viel zu erzählen.
Am Samstagmorgen ging es dann nach dem Frühstück in den ebenfalls seit Jahren bekannten Tagungsraum Atlanta, wo zunächst die Themen vom Vorjahr und deren Umsetzung besprochen wurden. Für den Deutschen Jiu Jitsu Bund ist die KID auch deswegen relevant, weil sie dem DJJB übergeordnet ist und aus dieser in fachsportlicher Hinsicht richtungsweisende Anweisungen einfließen.
Der Vorsitzende von KID/DJJB, Denis Heinrich (4. Dan Jiu Jitsu), präsentierte einen kompakten Rückblick auf die wichtigen Themen des vergangenen Jahres und einen Überblick über die für dieses Jahr relevanten Seminarthemen: Zunächst erfolgten die Berichte der Referenten der jeweiligen Ausschüsse (Lehr- und Prüfungswesen, Gleichstellung und Prävention, Kinder und Jugend, Mitglieder, Wettkampf, Digitalisierung, Öffentlichkeitsarbeit, Material und technisches Gremium) über ihre Tätigkeit und die erzielten guten Fortschritte und Ergebnisse auch mit Blick auf die 12. Deutschen Meisterschaften des DJJB im Jiu Jitsu vom 4./5. Mai 2024 in Otterbach (RP) und die 29. Internationalen Meisterschaften der United Nations of Ju Jitsu (UNJJ) vom 4. bis 7. Oktober 2024, die ebenfalls in Otterbach stattfanden und erneut vom Zen-Bogyo-Do Otterbach und seinem Cheflehrer Harald Westrich (7. Dan Jiu Jitsu) ausgerichtet wurden.
Dem Ausrichter und seinem Verein gebührt ein besonderer Dank, da sie im Jahr 2024 nach der Absage Ungarns kurzfristig mit großem Erfolg die Ausrichtung der 29. Internationalen Meisterschaften der UNJJ übernommen haben. Einen weiteren Termin in Otterbach kann man sich schon jetzt vormerken: Am Wochenende vom 8./9. März 2025 richtet der Zen-Bogyo-Do Otterbach den 32. Internationalen Jiu Jitsu Lehrgang aus.
Mit diesem Schwung im Rücken soll es dann auch weitergehen und die UNJJ darf sich im nächsten Jahr auf ein besonderes Jubiläum freuen, denn die 30. Internationalen Meisterschaften der UNJJ werden voraussichtlich im Oktober 2026 auf Sizilien (Italien) und im Jahre 2028 im Vereinigten Königreich (UK) stattfinden.
Im vergangenen Jahr erreichte die KID auch eine traurige Nachricht. Am 11. Dezember 2024 ist Hanshi Shōchi Jhonny Bernaschewice, der weit über Graduierungen hinaus Budo gelebt und verkörpert hat, verstorben. Er war der KID und ihren Mitgliedern über Jahrzehnte hinweg als bedeutender internationaler Großmeister bekannt und mit der KID eng verbunden. Jhonny Bernaschewice wird uns mit seiner einzigartigen Persönlichkeit und seinem überragenden Budo in Erinnerung bleiben. Die Mitglieder der KID fanden im Rahmen einer Gedenkminute Zeit und Raum, um seiner zu gedenken.
Das Mittagessen bildete eine kurze Unterbrechung im Tagesablauf, und bald saß die KID wieder vollständig im Tagungsraum Atlanta, der mit seinem Namen der KID und der ihr innewohnenden Idee des Internationalen seit langer Zeit Raum gibt. In diesem Jahr war als Referent Dr. phil. Jörg M. Wolters (7. Dan Kempo, 7. Dan Karate-Do) eingeladen worden. Er gab zunächst eine theoretische Einleitung und skizzierte sodann seinen sportlichen und beruflichen Lebenslauf: Im Mittelpunkt seiner vielfältigen und variationsreichen Ausführungen standen die Themen Budo und Bushido, mit denen er alle in seinen Bann ziehen konnte. Es lag sicherlich auch daran, dass ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit den fokussierten Themen unter den Anwesenden vorherrschte. Schließlich, so die einhellige Meinung, steht im Bereich der Budo-Künste, zu denen auch das Jiu Jitsu gehört, der Primat der Bewegung – auch im geistigen Sinne – im Vordergrund.
Nach dem Abendessen traf man sich im Gi, um der Vereidigung von Jana Rödler aus Otterbach beiwohnen zu können. Ihr Pate des vergangenen Jahres, Achim Wiemer, 4. Dan, vom Kishido TV-Hochstetten, hatte zuvor berichtet, dass er mit ihr ein konstruktives Probejahr hatte und sie sich sehr gut in die gemeinsam festgelegten Vorhaben eingebracht hatte. Wir heißen Jana herzlich im Kreise der KID willkommen.
Die Dual-Bar war dann, wie am Abend zuvor, wieder der Ort, wo die Eindrücke des Tages im Gruppenabend besprochen und eingeordnet wurden.
Am Sonntag führte der Gastreferent seine Ausführungen zum Thema Budopädagogik fort. Wie herausfordernd die gedankliche Auseinandersetzung mit der Budopädagogik sein kann, erfuhren die KID-Teilnehmer an diesem Sonntag auf besondere Art und Weise, denn Körper, Geist und Seele bilden auch im Budo und in der Budopädagogik eine untrennbare Einheit. Der Referent traf bei seinen Ausführungen auf eine breite Zustimmung, denn in der KID und im DJJB stehen Disziplin, Haltung und Charakterschulung hoch im Kurs. Auch der Gedanke des Vorbild-Seins und das grundsätzliche Streben nach Perfektion sind hiermit eingeschlossen. Insofern ist es immer hilfreich, Impulse von außen zu bekommen, damit die Besinnung auf eigene Werte und der eigene Weg zeitlebens niemals zum Stillstand kommen. Das alljährliche KID-Seminar ist ein essenzieller Baustein ganzheitlicher Bildung für die KID und den DJJB: Es hilft dem Individuum und der Gemeinschaft, zielgerichtet an sich zu arbeiten, sich immer wieder aufs Neue auszurichten und sich hierbei des Wertvollen der Vergangenheit zu vergegenwärtigen und somit den Weg in die Zukunft nachhaltig zu gestalten.
Körperliche und geistige Anstrengungen zeigen dem Menschen immer wieder, dass man aus Materie besteht, die in regelmäßigen Abständen ergänzt werden muss, also freuten sich alle auf das abschließende gemeinsame Mittagessen, nach dem alle Teilnehmer wieder mit vielen neuen Ideen und der Gewissheit, etwas Bleibendes für die KID und das Jiu Jitsu getan und gelernt zu haben, nach Hause fuhren, wo dann in den Heimatdojos des DJJB die neu erlernten Impulse zum Wohle der Mitglieder des DJJB umgesetzt werden. Konfuzius sagt: "Bildung soll allen zugänglich sein. Man darf keine Standesunterschiede machen."
Die Lehrer in der KID bilden eine Gemeinschaft von Meistern, die – wie Hans-Gert Niederstein es treffend formulierte – die Erhaltung der guten Lehre in Form eines Kreislaufs garantieren und verantworten müssen. Diese Lehre kennt Menschen, die sich als Anfänger, Fortgeschrittene, Meister und Großmeister innerhalb der Gemeinschaft der Übenden aufhalten, aber sie kennt keinen Anfang und kein Ende – wie es mit dem Kreis im Kreis (im Abzeichen von KID und DJJB) symbolisiert wird.
Wir freuen uns schon auf das nächste KID-Seminar...
Text: Andreas Dolny & Volker Schwarz
Bilder: DJJB