Auf Konfuzius geht folgender Aphorismus zurück: "Messer haben
als Mordwerkzeuge bei Tisch nichts zu suchen." Folgt man diesem
Gedanken, so wird schnell offenbar, dass die Nutzung von
Gegenständen durch den Menschen immer an die Absicht des Handelnden
gekoppelt ist. Der vorgestellte Gedanke hat über die gut 2.500 Jahre
seit seiner Entstehung nichts von seiner Aussagekraft verloren. Der
lern- und wissbegierige Politiker und Philosoph Konfuzius (Kong
Fuzi) beschäftigte sich Zeit seines Lebens auch damit, wie sich der
Mensch in der Welt richtig verhalten möge. Somit kann man aus dem
oben genannten Satz (über Raum und Zeit hinweg) schlussfolgern, dass
Messer und Schneidewerkzeuge entweder vom Esstisch zu verbannen sind
oder sie von allen Beteiligten übereinstimmend nur als Instrument
bzw. Teil des heute in der westlichen Welt bekannten dreiteiligen
Bestecks betrachtet und genutzt werden sollten.
Gäste und Gastgeber bilden hier eine Einheit in einem geschützten Raum mit entsprechenden Regeln zivilisierten Miteinanders. Auch wenn man davon ausgeht, dass die Zeitgenossen des Konfuzius vornehmlich mit Essstäbchen gespeist haben, kann man die Botschaft des Satzes dennoch als Formel und Imperativ für einen zivilisierten Umgang mit gefährlichen Gegenständen akzeptieren und die Essenz hieraus an Gegenwart und Zukunft anbinden, und zwar im Sinne von: "Entdecke und erkenne die Funktionsweise eines Gegenstandes als Instrument und gehe – der Situation entsprechend – verantwortlich mit diesem um."
Dies gilt vor allem für Gegenstände, die genuin als Instrument und Hilfsmittel zur Erleichterung des Alltags dienen. Hierzu gehört im weitesten Sinne alles, was wir als Werkzeug einsetzen können. Jedes Werkzeug hat einen ihm zugeschriebenen Zweck. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, welches Werkzeuge bewusst unterschiedlichen Zwecken zuführen und sogar Zweckentfremdungen herbeiführen kann. Die Entwicklung eines Werkzeuges mit variablen Einsatzmöglichkeiten setzt schöpferische Kraft voraus.
Der Kobushi-Bo – so erklärte es Dieter Lösgen in seinen einleitenden Worten – kann in zweifacher Hinsicht Verwendung finden: Er kann aufgrund seiner Form und Beschaffenheit einerseits als Massagestab gesundheitsfördernde Wirkungen entwickeln, andererseits kann derselbe Gegenstand auch ein wirkungsvolles Instrument der eigenen Selbstverteidigung gegen rechtswidrige Angriffe durch eine oder mehrere Personen sein. Um (wieder) ein Gefühl für den Umgang mit dem Kobushi-Bo zu entwickeln, wurde zunächst die Handhabung im Rahmen von Grundtechniken geübt. Dabei wurde schnell deutlich, dass der Kobushi-Bo ein Instrument ist, das den Körper des Menschen auf natürliche Art und Weise ergänzt.
Nachdem das Handling des Kobushi-Bo im wahrsten Sinne des Wortes bei allen wieder gegenwärtig war, ging Dieter Lösgen über in die Abwehr von bekannten Techniken: Ob gerader Fauststoß, Umklammerung oder Angriff mit dem Kurzstock – Dieter Lösgen überzeugte mit seinem Kobushi-Bo als Therapie- und Sportgerät bzw. als Instrument wirkungsvoller (verstärkender) Selbstverteidigung wieder auf ganzer Linie, weil hiermit auch an empfindlichen Körperstellen und Schmerz- und Nervenpunkten ungleich größere Schmerzen auf Seiten des Angreifers hervorgerufen werden können.
Dieter Lösgen, welcher seit Jahrzehnten erfolgreich Sport-Physiotherapeut und Heilpraktiker in eigener Praxis sowie Großmeister des Jiu Jitsu ist, hat den Kobushi-Bo aus dieser doppelten Perspektive im Geiste von Yin und Yang entwickelt und demonstrierte im Rahmen seines Lehrgangsteils exemplarisch auch die Anwendungsmöglichkeiten als Massage-Instrument. Im verantwortungsvollen Umgang und in der kontrollierten Anwendung des Kobushi-Bo – so Dieter Lösgen – spiegeln sich Yin und Yang wider.
Dieter Lösgen und Josef Djaković agierten bereits seit Jahrzehnten als harmonisches Lehrerduo in unzähligen Lehrgängen, die vom jeweiligen Typ her einen festgefügten Rahmen boten. Umso interessanter und zugleich erfreulich war die Tatsache, dass sie auch diesen konzeptionell außergewöhnlichen Dan-Lehrgang in harmonisch fließenden Übergängen gestalteten. Die Lebenswirklichkeit des Menschen ist – das hat auch dieser Lehrgang wieder gezeigt – besonders vielfältig. Es bedarf eines ausgeprägten Bewusstseins und großer Wachsamkeit, wenn wir uns als verantwortungsvolle Menschen, welche über eine Wahl verfügen, in der Gesellschaft bewegen; denn jeder Budoka ist – wie das Messer oder andere Werkzeuge – ebenfalls "Waffe" und "Werkzeug" zugleich. Ethos und Do bestimmen von Tag zu Tag aufs Neue, wann wir zu welchem Zeitpunkt mit welcher Absicht handeln, wann wir erfolgreich sind oder nicht, wann wir Vorbild sind oder auch nicht und wann wir Meister sind oder nicht.
Gäste und Gastgeber bilden hier eine Einheit in einem geschützten Raum mit entsprechenden Regeln zivilisierten Miteinanders. Auch wenn man davon ausgeht, dass die Zeitgenossen des Konfuzius vornehmlich mit Essstäbchen gespeist haben, kann man die Botschaft des Satzes dennoch als Formel und Imperativ für einen zivilisierten Umgang mit gefährlichen Gegenständen akzeptieren und die Essenz hieraus an Gegenwart und Zukunft anbinden, und zwar im Sinne von: "Entdecke und erkenne die Funktionsweise eines Gegenstandes als Instrument und gehe – der Situation entsprechend – verantwortlich mit diesem um."
Dies gilt vor allem für Gegenstände, die genuin als Instrument und Hilfsmittel zur Erleichterung des Alltags dienen. Hierzu gehört im weitesten Sinne alles, was wir als Werkzeug einsetzen können. Jedes Werkzeug hat einen ihm zugeschriebenen Zweck. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, welches Werkzeuge bewusst unterschiedlichen Zwecken zuführen und sogar Zweckentfremdungen herbeiführen kann. Die Entwicklung eines Werkzeuges mit variablen Einsatzmöglichkeiten setzt schöpferische Kraft voraus.
Der Kobushi-Bo – so erklärte es Dieter Lösgen in seinen einleitenden Worten – kann in zweifacher Hinsicht Verwendung finden: Er kann aufgrund seiner Form und Beschaffenheit einerseits als Massagestab gesundheitsfördernde Wirkungen entwickeln, andererseits kann derselbe Gegenstand auch ein wirkungsvolles Instrument der eigenen Selbstverteidigung gegen rechtswidrige Angriffe durch eine oder mehrere Personen sein. Um (wieder) ein Gefühl für den Umgang mit dem Kobushi-Bo zu entwickeln, wurde zunächst die Handhabung im Rahmen von Grundtechniken geübt. Dabei wurde schnell deutlich, dass der Kobushi-Bo ein Instrument ist, das den Körper des Menschen auf natürliche Art und Weise ergänzt.
Nachdem das Handling des Kobushi-Bo im wahrsten Sinne des Wortes bei allen wieder gegenwärtig war, ging Dieter Lösgen über in die Abwehr von bekannten Techniken: Ob gerader Fauststoß, Umklammerung oder Angriff mit dem Kurzstock – Dieter Lösgen überzeugte mit seinem Kobushi-Bo als Therapie- und Sportgerät bzw. als Instrument wirkungsvoller (verstärkender) Selbstverteidigung wieder auf ganzer Linie, weil hiermit auch an empfindlichen Körperstellen und Schmerz- und Nervenpunkten ungleich größere Schmerzen auf Seiten des Angreifers hervorgerufen werden können.
Dieter Lösgen, welcher seit Jahrzehnten erfolgreich Sport-Physiotherapeut und Heilpraktiker in eigener Praxis sowie Großmeister des Jiu Jitsu ist, hat den Kobushi-Bo aus dieser doppelten Perspektive im Geiste von Yin und Yang entwickelt und demonstrierte im Rahmen seines Lehrgangsteils exemplarisch auch die Anwendungsmöglichkeiten als Massage-Instrument. Im verantwortungsvollen Umgang und in der kontrollierten Anwendung des Kobushi-Bo – so Dieter Lösgen – spiegeln sich Yin und Yang wider.
Dieter Lösgen und Josef Djaković agierten bereits seit Jahrzehnten als harmonisches Lehrerduo in unzähligen Lehrgängen, die vom jeweiligen Typ her einen festgefügten Rahmen boten. Umso interessanter und zugleich erfreulich war die Tatsache, dass sie auch diesen konzeptionell außergewöhnlichen Dan-Lehrgang in harmonisch fließenden Übergängen gestalteten. Die Lebenswirklichkeit des Menschen ist – das hat auch dieser Lehrgang wieder gezeigt – besonders vielfältig. Es bedarf eines ausgeprägten Bewusstseins und großer Wachsamkeit, wenn wir uns als verantwortungsvolle Menschen, welche über eine Wahl verfügen, in der Gesellschaft bewegen; denn jeder Budoka ist – wie das Messer oder andere Werkzeuge – ebenfalls "Waffe" und "Werkzeug" zugleich. Ethos und Do bestimmen von Tag zu Tag aufs Neue, wann wir zu welchem Zeitpunkt mit welcher Absicht handeln, wann wir erfolgreich sind oder nicht, wann wir Vorbild sind oder auch nicht und wann wir Meister sind oder nicht.
Text: Andreas Dolny & Volker Schwarz
Bilder: Carsten Kruhs & Volker Schwarz